Page 11 - Geschäftsbericht 2023
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Insgesamt nahmen die Wohnungsbauinvesti-        Im Jahr 2024 dürften die Investitionen in Wohn-
               tionen 2023 mit 2,8 % sogar spürbar stärker     bauten nochmals deutlich zurückgehen, da die
               ab als die Bauinvestitionen insgesamt. Jahre-   Baupreise nach wie vor hoch sind und die Kre-
               lang hatte der Wohnungsbau die treibende        ditzinsen nur sehr langsam sinken. Angesichts
               Kraft unter den Bausparten gebildet und war     der deutlich sinkenden Inflationsraten im Euro-
               deutlich stärker als die übrigen Baubereiche    raum hat die Geldpolitik der EZB aber ihren
               gewachsen.                                      Zinsgipfel wohl erreicht. Die Zinssätze für die
                                                               Hauptrefinanzierungsgeschäfte dürften bis Mitte
               Aufgrund der weiterhin hohen Zuwanderung        2025 allmählich weiter auf ein moderateres
               und einer wachsenden Bevölkerung bleibt der     Niveau sinken. Baupreis- und Zinsreduktion
               Bedarf an Wohnraum hoch. Die derzeit ver-       werden damit die Bedingungen für Bauinvesti-
               fügbaren niedrigen Fördermittel, die weiterhin   tionen nur langsam schrittweise verbessern.
               hohen Zinsen und das erreichte Niveau der
               Baupreise dürften den Wohnungsbau aber          Insgesamt dürften die Investitionen in Wohn-
               deutlich bremsen. Die bisher nicht ausgegli-    bauten den Prognosen der Institute zufolge im
               chenen Realeinkommensverluste der Privat-       Jahr 2024 um 3,7 % bis 4,2 % einbrechen.
               haushalte in den vergangenen Jahren             Erst im kommenden Jahr 2025 dürfte allmäh-
               erschweren die Finanzierung von Wohnbau-        lich eine Trendwende zu wieder wachsenden
               projekten zusätzlich.                           Wohnungsbauinvestitionen eingeleitet werden.













                BAUPREISE FÜR DEN NEUBAU VON WOHNGEBÄUDEN
                IM VERGLEICH ZUR ALLGEMEINEN PREISSTEIGERUNG
                Indexwerte (2000=100)


                                                                             Baupreise Neubau Wohngebäude:
                                                                                            +4,3 % (+39,4 %)
               220


               200

               180


               160

               140


               120
                                                                                   Allgemeine Preissteigerung:
                                                                                            +3,2 % (+17,9 %)
               100


                80
                    1991   1992   1993   1994   1995   1996   1997   1998   1999   2000   2001   2002   2003   2004   2005   2006   2007   2008   2009   2010   2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019   2020   2021   2022   2023


                Quelle: Statistisches Bundesamt, VPI und Baupreisindex, GdW-Berechnung 1. Quartal 2000=100



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