Page 10 - Geschäftsbericht 2023
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IMMOBILIENWIRTSCHAFTLICHE Im Stadtgebiet Fürth ist die Bevölkerungszahl
ENTWICKLUNG ebenfalls gestiegen und lag Ende 2023 bei
134.718 Personen, was einen Anstieg von +0,5
Bevölkerungsentwicklung % gegenüber dem Jahresende 2022 bedeutet.
Zum Jahresende 2023 lebten in Deutschland Nach Vorausberechnungen des Bayerischen
nach einer Schätzung des Statistischen Bun- Landesamtes für Statistik soll die Bevölke-
desamtes (Destatis) rund 84,7 Millionen Men- rungszahl im Freistaat Bayern bis 2040 um 3,9
schen. Gegenüber dem Jahresende 2022 % ansteigen, bedingt durch positiven Wande-
wuchs die Bevölkerung damit um gut 0,3 Mil- rungssaldo aus anderen Bundesländern und
lionen Personen. Der Zuwachs entspricht dem dem Ausland. Der Prognose nach dürfte die
Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021 und war Stadt Fürth mit einem Zuwachs von 6,0 % hier-
deutlich geringer als im Jahr 2022, in dem die bei überproportional profitieren.
Bevölkerungszahl vor allem infolge der starken
Zuwanderung aus der Ukraine um 1,1 Millionen
Menschen gestiegen war. Die Nettozuwande-
rung (Saldo aus Zu- und Fortzügen) war auch Schwieriges Finanzierungsumfeld und hohe
im Jahr 2023 die alleinige Ursache des Bevöl- Baupreise
kerungswachstums. Wie in allen Jahren seit
der deutschen Vereinigung fiel die Bilanz der Die Baukonjunktur wurde aufgrund von Preis-
Geburten und Sterbefälle auch 2023 negativ steigerungen bei Baumaterialien und Bauprei-
aus, da erneut mehr Menschen starben als sen, die durch den anhaltenden Krieg in der
geboren wurden. Ukraine noch deutlich verstärkt wurden, sowie
durch steigende Zinsen und verschlechterte Fi-
Die Zahl der Geburten ging 2023 gegenüber nanzierungsbedingungen bei weiter anhalten-
dem Vorjahr um etwa 7 % und die Zahl der dem Fachkräftemangel auf Abwärtskurs
Sterbefälle um rund 4 % zurück. Aus den geschickt. Die Bauinvestitionen waren 2023
Schätzungen der Geburten- und Sterbefälle er- rückläufig und sanken um 2,1 %. Bereits im
gibt sich ein Geburtendefizit (Differenz zwischen Vorjahr waren sie erstmals seit sechs Jahren
Geburten und Sterbefällen) von mindestens um 1,8 % zurückgegangen.
320.000. Dies entspricht etwa dem Niveau des
Vorjahres (-328.000) und ist deutlich höher als Im Wohnungsbau hat die Bundesregierung
im gesamten Zeitraum von 1991 bis 2021. nach mehreren abrupten Förderstopps mit
anschließenden deutlichen Verschärfungen
Die Nettozuwanderung wird für das Jahr 2023 der Förderbedingungen das Vertrauen in die
auf rund 700.000 Personen geschätzt. Im Ver- Verlässlichkeit der Wohnungsbauförderung
gleich zu den Jahren mit besonders starker untergraben. Dies dürfte im Zusammenspiel
Fluchtmigration 2015 (+1,14 Millionen) und 2022 mit dem deutlich ungünstigeren Finanzie-
(+1,46 Millionen) war die Nettozuwanderung rungsumfeld und den hohen Preisen maß-
2023 damit deutlich geringer. Im langfristigen geblich zu den hohen Stornierungsraten im
Kontext war sie allerdings auf hohem Niveau Wohnbau beigetragen haben, die seit der
und vergleichbar nur mit den Jahren zu Beginn zweiten Jahreshälfte 2022 zu beobachten
der 90er, als viele Spätaussiedlerinnen und waren. Erst zum Jahresende 2023 zeigten die
Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion Auftragseingänge im Wohnungsbau eine
sowie Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Ju- leicht stabilisierende Tendenz.
goslawien nach Deutschland kamen.
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