Page 108 - Volkswohl Fürth - 100 Jahre
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Die Luftaufnahme der einen Verkauf oder gar eine unentgeltliche unter dem Vorbehalt, das Objekt ausschließlich
Heilstättensiedlung aus dem Übereignung war dabei nicht gedacht. Dem zur Unterbringung von Flüchtlingen zu ver-
Jahr 1955 zeigt die isolierte standen vermutlich rechtliche, aber auch finan- wenden, genauer gesagt, es an die Flüchtlings-
Lage der mehr als 30 Stein- zielle Gründe entgegen. Daher konnte alles nur genossenschaft weiterzuvermieten, was aber
baracken zwischen dem auf ein Mietverhältnis hinauslaufen. ohnehin von vornherein beabsichtigt war.
Die Überlegung, das bayerische Staatskom- Noch im Oktober 1948 wurde das Areal
Fürther Stadtwald und den
missariat für Flüchtlingswesen als Hauptmieter vor Ort einer gründlichen Bestandsaufnahme
Feldern Richtung Oberfür-
einzusetzen, wurde vom Landesamt für Vermö- unterzogen, an der neben dem Fürther Ober-
berg. Nach dem Ausbau
gensverwaltung wieder verworfen. Stattdessen bürgermeister Hans Bornkessel und dem Leiter
lebten hier 1950 etwa 250
erwies sich eine Verpachtung an die Stadtge- der Außenstelle Fürth des Bayerischen Landes-
überwiegend sudetendeut-
meinde Fürth, die als frühere Eigentümerin des amtes für Vermögensverwaltung und Wieder-
sche Familien.
Geländes von Anfang an lebhaftes Interesse gutmachung weitere Vertreter von Land und
bekundet hatte, als naheliegend, da hier die Kommune teilnahmen.
besten Voraussetzungen für Ausbau, Pflege und In einem ausführlichen Bericht über die
Erhaltung der großen Anlage gegeben schie- Besichtigung wurde festgehalten, dass der zu
nen. Daraufhin erhielt die Stadt den Zuschlag diesem Zeitpunkt noch umzäunte Komplex aus
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