Page 111 - Volkswohl Fürth - 100 Jahre
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vertrag zwischen der Stadtgemeinde Fürth als
Mieterin mit dem Bayerischen Landesamt für
Vermögensverwaltung als Vermieter in Kraft.
Die Leitung aller notwendigen Baumaßnah-
men sowie die Ausgestaltung der Anlage wurde
dem städtischen Hochbauamt übertragen. Der
jährliche Mietzins wurde auf 40.000 DM fest-
gesetzt.
Zu diesem Zeitpunkt bereits beschlossene
Sache war auch, welcher Wohnungsgenossen-
schaft die Unterkünfte nach abgeschlossenem
Umbau zugeteilt werden sollten. Es war die
Fürther Stadträte und Oberbürgermeister Hans Bornkessel besichtigen die
Bau- und Siedlungsgenossenschaft Fürth
Heilstättensiedlung. Fotografie 1949.
e.G.m.b.H., deren Gründungsversammlung am
16. August 1948 stattgefunden hatte. Da sie im
Hinblick auf die zukünftige Nutzung der Heil-
stättensiedlung als Wohnstätte für Flüchtlinge
und Vertriebene ins Leben gerufen worden war,
setzte sie sich ausnahmslos aus diesem Perso-
nenkreis zusammen, wobei diejenigen, die mit
den Transporten sozialdemokratisch Engagier-
ter aus dem Komotauer Raum gekommen
waren, die Mehrheit bildeten, doch auch Ange-
hörige von Flüchtlingsgruppen anderer »Ostge-
biete« waren beteiligt. Neben den zahlreichen
sudetendeutschen Gründungsmitgliedern zähl-
te zu ihnen als eines der tatkräftigsten auch der
aus Sulimmen/Ostpreußen (heute: Sulimy/
Polen) stammende evangelische Pfarrer Walter
Kreitschmann (1906–1982), der nach der
Flucht aus seiner Heimat seit 1945 lange Jahre
als Flüchtlingspfarrer in Fürth wirkte, wo er
auch die Bahnhofsmission aus der Taufe hob.
In der Bau- und Siedlungsgenossenschaft Blick auf das Naturfreundeheim in der Adalbert-Stifter-Straße.
gehörte er über Jahrzehnte dem Aufsichtsrat Fotografie 1950.
an, später bekleidete er das Amt des Vorstands-
110 Heilstättensiedlung