Page 10 - Geschäftsbericht 2022
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Nach Vorausberechnungen des Bayerischen         Jahresdurchschnitt 2021. Stahl wird oft in Ver-
               Landesamtes für Statistik soll die Bevölkerungs-  bindung mit Beton unter anderem im Rohbau
               zahl im Freistaat Bayern bis 2040 um 3,9 %      zur Verstärkung von Bodenplatten, Decken
               ansteigen, bedingt durch einen positiven        oder Wänden eingesetzt. Metalle insgesamt
               Wanderungssaldo aus anderen Bundesländern       waren 2022 um 26,5 % teurer als im Vorjahr.
               und dem Ausland. Der Prognose nach dürfte       Flachglas, was üblicherweise für Fenster, Glas-
               die Stadt Fürth mit einem Zuwachs von 6,0 %     türen oder -wände verwendet wird, verteuerte
               hierbei überproportional profitieren.           sich 2022 um 49,3 % im Vergleich zum Jahres-
                                                               durchschnitt 2021.
               Die Nachfrage nach Wohnraum ist unverändert
               hoch. Die Bevölkerungsprognosen lassen keine    Deutliche Preissteigerungen gab es auch bei
               Änderung erwarten. Bezahlbarer Wohnraum wird,   Baumaterialien auf Erdölbasis: Bitumen verteuerte
               getrieben durch steigende Lebenshaltungs- und   sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 38,5 %
               Energiekosten, weiter in den Fokus rücken.      gegenüber 2021. Dieser Baustoff wird unter
                                                               anderem im Straßenbau verwendet, aber auch
                                                               zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und
               schwieriges finanzierungsumfeld und hohe        Fundamenten gegen das Eindringen von Wasser.
               Baupreise                                       Asphaltmischgut, ebenfalls mit Bitumenbe-
                                                               standteil, verteuerte sich im Jahresdurchschnitt
               War 2021 zunächst die weltweite Nachfrage       2022 um gut ein Viertel (25,8 %) gegenüber
               nach Baustoffen, die mit Abflauen der Corona-   dem Vorjahr. Die insgesamt hohen Energiepreise
               krise sprunghaft gestiegen war, ausschlag-      waren auch ein Grund für Steigerungen bei
               gebend für den erheblichen Preisdruck bei       im  Bausektor vielfach genutzten chemischen
               Baumaterialien, kamen durch den Krieg in der    Produkten. So lagen die Erzeugerpreise für
               Ukraine weitere Lieferengpässe und eine         Dämmplatten aus Kunststoff wie Polystyrol um
               enorme Verteuerung der Energiepreise hinzu.     21,1 % über dem Niveau des Vorjahres. Epoxid-
               Die Preise für Baumaterialien stiegen im ersten   harz, ein wichtiges Bindemittel für Farben und
               Halbjahr 2022 durchweg in bisher nicht be-      Lacke, verteuerte sich um 15,1 %, Anstrichfarben
               kanntem Ausmaß. Seit Juli konnte bei einigen    und Lacke auf Grundlage von Epoxidharzen
               Materialien allerdings eine leichte Preisberuhigung   kosteten im Schnitt 24,0 % mehr.
               beobachtet werden. Dies glich die Steigerung
               der Vormonate aber nicht vollständig aus. Das   Die Preise für Baumaterialien aus Holz ent-
               Preisniveau liegt bei den meisten Baumaterialien   wickelten sich uneinheitlich. So verteuerten
               noch deutlich über dem Vorjahresniveau und      sich HDF-Faserplatten (+46,0 %), Spanplatten
               insbesondere über dem Niveau zu Jahresbe-       (+33,4 %) oder Fenster-, Türrahmen aus Holz
               ginn 2021.                                      (+24,4 %) im Jahresdurchschnitt 2022 gegen-
                                                               über dem Vorjahr deutlich. Gleichzeitig stiegen
               Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)       die Preise für Bauholz (+1,3 %) oder Dachlatten
               mitteilt, waren nahezu alle Baumaterialien im   (+9,3 %) im gleichen Zeitraum unterdurch-
               Jahresdurchschnitt 2022 noch einmal deutlich    schnittlich. Die Preise für Konstruktionsvollholz
               teurer als im Vorjahr, in dem es bereits hohe   gingen sogar um 11,9 % zurück. Im Jahr 2021
               Preissteigerungen gegeben hatte.                hatte es insbesondere bei Konstruktionsvoll-
                                                               holz, Dachlatten und Bauholz starke Preis-
               Preistreibend auf den Baustellen wirkten sich   steigerungen gegeben.
               vor allem die gestiegenen Energiepreise aus.
               So verteuerten sich besonders Baustoffe wie     Mit den Baumaterialpreisen stiegen auch die
               Stahl, Stahlerzeugnisse oder Glas, die energie-  Preise für Arbeiten am Bau. Insgesamt verteu-
               intensiv hergestellt werden. Stabstahl war im   erten sich die Preise für den Neubau von
               Jahresdurchschnitt 2022 um 40,4 % teurer,       Wohngebäuden im Jahresdurchschnitt 2022
               Blankstahl 39,1 %, Betonstahlmatten 38,1 %      um 16,4 % gegenüber dem Vorjahr. Das ist die
               und Stahlrohre kosteten 32,2 % mehr als im      höchste gemessene Veränderung gegenüber





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