Page 6 - Geschäftsbericht 2022
P. 6

RAHMENBEDINGUNGEN


                UND MARKT




               GesamtWirtschaftliche                           bremst. Lieferengpässe und stark anziehende
               entWicklunG                                     Einfuhr- und Erzeugerpreise erschwerten die
                                                               Lage weiter. Die Inflationsrate stieg so hoch
               Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland   wie noch nie seit der deutschen Vereinigung.
               war im Jahr 2022 vor allem geprägt von den      In der Folge kam die konjunkturelle Erholung
               Folgen des Kriegs in der Ukraine, zu denen      ins Stocken.
               extreme Energiepreiserhöhungen zählten.
               Hinzu kamen dadurch verschärfte Material-       Die Dynamik der deutschen Wirtschaft hat sich
               und Lieferengpässe, massiv steigende Preise     zum Jahresende deutlich abgeschwächt. Das
               für weitere Güter wie beispielsweise Nahrungs-  Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 4. Quartal 2022
               mittel und Baustoffe sowie der Fachkräftemangel   gegenüber dem 3. Quartal 2022 – preis-, saison-
               und die andauernde, wenn auch im Jahres-        und kalenderbereinigt – um 0,4 % gesunken.
               verlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz
               dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen     In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022
               konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr     konnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) trotz
               2022 insgesamt gut behaupten.                   schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingun-
                                                               gen noch zulegen (+0,8 %, +0,1 % und +0,5 %).
               Im Frühjahr 2022 wurden fast alle Corona-Schutz-
               maßnahmen aufgehoben. Dies trug zunächst        Für das gesamte Jahr 2022 ergab sich laut
               zur Erholung der deutschen Wirtschaft bei.      Statistischem Bundesamt ein Wachstum von
               Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende   1,8 % zum Vorjahr (kalenderbereinigt +1,9 %).
               Februar und den in der Folge extrem steigenden   Das durchschnittliche Wachstum des Brutto-
               Energiepreisen wurde der Aufschwung ge-         inlandsproduktes im Zeitraum 1950 bis 2022
                                                               betrug 3,1 % pro Jahr.


                BruttoinlandsProdukt, PreisBereiniGt

                Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
                                                                                         Jahresdurchschnitt
                                                                                         2011 - 2021 = 1,0%
                6%
                4%


                2%
                0%


                -2%

                -4%

                -6%

                -8%
                           2008   2009   2010   2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019   2020   2021   2022

                Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2023



      4        © VOLKSWOHL eG  |  Geschäftsbericht 2022  |  Bericht des Vorstandes
   1   2   3   4   5   6   7   8   9   10   11