Page 7 - Geschäftsbericht 2022
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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 2. Quartal   Die monatlichen Inflationsraten waren im
                2023 gegenüber dem 1. Quartal 2023 – preis-,   gesamten Jahr 2022 hoch und erreichten im
                saison- und kalenderbereinigt – nicht weiter   September die 10-Prozent-Marke. Der höchste
                gesunken (+/-0,0 %). In den beiden vorherigen   Wert wurde im Oktober 2022 mit +10,4 %
                Quartalen war die deutsche Wirtschaftsleis-    ermittelt. „Krisen- und kriegsbedingte Sonder-
                tung zum Vorquartal zurückgegangen (-0,1 %     effekte wie Lieferengpässe und deutliche
                im 1. Quartal 2023 und -0,4 % im 4. Quartal    Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirt-
                2022). Wie das Statistische Bundesamt weiter   schaftsstufen prägten den gesamten Jahres-
                mitteilt, haben sich die Konsumausgaben der    verlauf. Auch wenn diese Preiserhöhungen
                privaten Haushalte nach dem schwachen          nicht vollständig an die Verbraucherinnen und
                Winterhalbjahr im 2. Quartal 2023 stabilisiert.   Verbraucher weitergegeben wurden, wurden
                                                               für sie besonders Energie und Nahrungsmittel
                                                               spürbar teurer“, so Brand weiter.
                Verbraucherpreise
                                                               Die Energieprodukte verteuerten sich 2022
                Die Verbraucherpreise in Deutschland haben     gegenüber dem Vorjahr deutlich um 34,7 %,
                sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 %       nach einem Anstieg um 10,4 % im Jahr 2021.
                gegenüber dem Vorjahr erhöht. Wie das          Für die Verbraucherinnen und Verbraucher gab
                Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag   es 2022 kräftige Preiserhöhungen bei der Haus-
                die Jahresteuerungsrate damit deutlich höher   haltsenergie (+39,1 %). Besonders deutlich
                als in den vorangegangenen Jahren. So hatte    erhöhten sich die Preise für leichtes Heizöl
                sie im Jahr 2021 noch bei +3,1 % gelegen.      (+87,0 %) und Erdgas (+64,8 %). Auch andere
                „Die historisch hohe Jahresteuerungsrate       Haushaltsenergieprodukte wurden teurer, zum
                wurde vor allem von den extremen Preisanstie-  Beispiel kostete Strom 20,1 % mehr als ein Jahr
                gen für Energieprodukte und Nahrungsmittel     zuvor. Kraftstoffe verteuerten sich im Jahres-
                seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrie-  durchschnitt um 26,8 %, betroffen waren alle
                ben“, sagt Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023   Kraftstoffsorten, jedoch in unterschiedlichem
                neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes.   Ausmaß (zum Beispiel Diesel: +39,6 %; Super:
                                                               +21,8 %).




               VerBraucherPreisindex (2020 = 100)

               Veränderung gegenüber Vorjahr in %


                6%




                4%






                2%





                0%
                       2013      2014      2015      2016      2017      2018      2019      2020      2021      2022


               Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2023



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