Page 26 - Volkswohl Fürth - 100 Jahre
P. 26
Frauen, sowohl berufstätige als auch Hausfrau-
en. Ihr Wohnsitz lag zum überwiegenden Teil in
der Fürther Südstadt, wo mit großer Wahr-
scheinlichkeit auch die Gründungsveranstal-
tung stattgefunden hatte, möglicherweise im
1896 errichteten katholischen Gesellenhospiz
in der Simonstraße, wo später viele Jahre lang
die Generalversammlungen abgehalten wur-
den.
Die neue Baugenossenschaft stieß bei der
Fürther Bevölkerung sogleich auf reges Interes-
se. Die Mitgliederzahl wuchs rasch an, was
erahnen lässt, wie notwendig es tatsächlich
war, etwas gegen die Wohnungsnot zu unter-
nehmen. Nannte die Gründungsliste noch 19
Namen, so war die Zahl nach nur vier Wochen
bereits auf 45 angestiegen, und der erste
Geschäftsbericht weist für Ende 1921 einen
Mitgliederstand von 181 Personen auf. Die
Wohnungssituation der meisten war, wie aus
den Geschäftsberichten jener Jahre hervorgeht,
bedrückend. Einige waren in »schlechten oder
unzulänglichen Wohnungen« untergebracht.
Andere besaßen »überhaupt noch keine Woh-
4
nung« , hatten sich also vermutlich als Unter-
mieter einquartiert und mussten sich vielleicht
mit anderen Personen einen Raum teilen. Man-
che Ehepaare oder junge Familien lebten –
womöglich sogar getrennt voneinander – noch
bei den Eltern in viel zu kleinen Wohnungen.
Oberstes Anliegen war es demnach für die
Verwaltung, dem Versprechen, den Mitgliedern
preiswerte Wohnungen zur Verfügung zu stel-
len, in möglichst kurzer Zeit Taten folgen zu
lassen. Voller Elan ging die Genossenschaftslei-
tung ans Werk: 40 Wohnungen noch im Jahr
25