Page 156 - Volkswohl Fürth - 100 Jahre
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Binnen weniger Jahre sollte sich sogar wie-
der ein ausgesprochenes Wohnungsdefizit auf-
bauen, von dem vor allem Großstädte und Bal-
lungszentren betroffen waren. Fertigstellungen
von Neubauten blieben beständig hinter dem
Bedarf zurück. Mit aller Härte kamen nun Ver-
säumnisse in der Wohnungsbaupolitik der ver-
gangenen Jahre zum Vorschein.
Es war daher alles andere als unnötig, sich
ab 2013 mit dem Gedanken an einen weiteren
Neubau zu beschäftigen. Ein unbebautes
Grundstück von rund 9.000 Quadratmetern in
der Heilstättensiedlung an der Paul-Keller-
Straße befand sich nach wie vor im Besitz der
Genossenschaft. Dort standen zu diesem Zeit-
punkt noch die letzten früheren Notunterkünf-
Hofansicht des ses hinsichtlich einer Bebauung ergaben, konn- te aus den Anfangsjahren der Heilstättensied-
Wohnhauses am ten durch das Architekturbüro Hilpert + Kret- lung. Obwohl längst nicht mehr bewohnt, hatte
Scherbsgraben, schy zufriedenstellend gelöst werden. Dadurch man aus Kostengründen auf einen Abriss ver-
Fotografie 2013. war die Genossenschaft in der Lage, den Woh- zichtet. Die Baracken wurden von den Anwoh-
nungsbestand bis Ende 2012 um dreißig Ein- nerinnen und Anwohnern aber noch gern als
heiten – mit jeweils zwei bis vier Räumen – zu Gartenhäuschen und Abstellräume genutzt, in
erhöhen, die nicht nur allen Ansprüchen an
zeitgemäßes Wohnen gerecht wurden, sondern
auch durchgehend barrierefrei gestaltet waren.
Einige der ehemaligen Eine Tiefgarage bot einen zusätzlichen Vorteil.
Wohnbaracken der Wie richtig die Investition in einen Neubau
Heilstättensiedlung am war, zeigte sich, als noch während der Baupha-
Waldrand wurden nach se zahlreiche Reservierungsgesuche einliefen.
dem Umzug der Bewoh- Bei Abschluss der Bauarbeiten waren alle
ner in die Neubauten Wohnungen vermietet. Doch auch die moder-
weiterhin als Garten- nisierten Wohnungen waren nach wie vor
häuser und Abstellräume begehrt, eine Vermietung stellte mittlerweile
genutzt. keinerlei Problem mehr dar, zumal sich die
Nachfrage nach Wohnungen in der Zwischen-
zeit wieder etwas gesteigert hatte.
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